Folge 1 – Die Mutterwunde: Warum Männer (angeblich) ihre Mütter hassen
Shownotes
In dieser ersten Folge sprechen Maria Schalo und Tobias Haffner über den viralen Begriff der Mutterwunde: 👉 Was steckt hinter dem Hype? 👉 Warum Männer angeblich ihre Mutter „hassen“ sollen 👉 Wie Bindungstypen, Kindheit & Sozialisierung unsere Beziehungen prägen 👉 Warum Wut oft leichter fällt als Nähe 👉 Und warum das alles viel politischer ist, als es klingt
💬 Themen:
Mutter- und Vaterwunde
Bindungstheorie & Beziehungsmuster
Emotionale Arbeit & männliche Sozialisierung
Therapie, Heilung & Selbstverantwortung
Humor, Wut & echte Gespräche
🎧 Erwähnte Bücher & Begriffe:
Anne Dittmann – Jungs von heute, Männer von morgen
Bindungstheorie nach Bowlby & Ainsworth
Therapeutisches BDSM
Maternal Gatekeeping
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💬 Grottenehrlich – weil Beziehungen nicht perfekt sein müssen, um echt zu sein.
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Maria Schalo: Wenn es in dieser Woche, ja, aus dieser Woche, musst du eine Situation rauswählen, wegen derer du dich von mir trennen musst. Musst. Ja, mit F. Welche wäre das? der vergangenen Woche oder aus... Ja, genau. Kürzester Vergangenheit. Okay, kürzester Vergangenheit. also erstmal für alle ist es Dienstag, Aufnahmetag. Also die Woche war noch nix. Ich war gestern noch die ganze Man kann auch unter, also, ne? Dienstag bis Dienstag. Kann man auch machen, ja. Das keine Kalenderwoche sein. Oder ist da mit Kalender... Wie wissen wir das mit Kalenderjahr? Ist Kalenderjahr Januar bis Dezember? Du stellst Fragen ungefähr so, wie du promptest. Okay. Hättest du dich wegen meiner Promptability diese Woche von mir getrennt? Nein, diese Woche noch nicht. Aber als wir letzte Woche hier versucht haben... entgegen unserer Frustration hier richtig doll diese diese Technik aufzubauen für diesen Podcast. Da habe ich mich ehrlich gesagt auch nicht getraut immer wieder zu sagen wie, Digga, er versteht dich nicht. Weil du die Antwort nicht verstehst, kannst du auch nicht die richtigen Rückfragen stellen. Das ist einfach das einzige, das ist glaube ich auch das völlig andere Thema. Du hättest dich von mir getrennt, weil ich nicht gut gepomptet habe letzten Dienstag? Das ist jetzt deine Antwort? Ja, aber Schlimmeres ist einfach nicht passiert letzte Woche. Ah ja, okay, na gut. Ich hätte mich letzte Woche fast von dir getrennt, weil ich dich zwei Tage alleine gelassen habe mit den Möbeln und nach Hause kam und dann war eine 60 Zentimeter Schramme im Tisch und Tobis Begründung war, beziehungsweise er wollte nicht direkt sagen, ah sorry, tut mir leid, weil es hätte ja auch die Katze sein können. Wir haben eine elf Jahre alte
Maria Schalo: 2 Kilo und 400 Gramm Katze. Das war eine 60 Zentimeter Schramme in einem Vollholztisch. Das macht immer noch viel mit mir emotional. Katze, Kind, was weiß ich. Ja, alles in deiner Aufsicht. Okay, wir haben uns nicht getrennt, aber ich finde, da kann man ja mal kurz drüber sprechen. Ich habe heute ein Thema vorbereitet, beziehungsweise es ist heute ein Thema in mich so reingerannt, wie es ja so oft in mich reinrennt. Ich regelmäßig die Frage, was meine Routinen sind. Ich könnte dazu irgendwas Gutes sagen, weil du hast ganz gute Routine. Du stehst relativ zur gleichen Uhrzeit auf und hast deinen Job, wo du hingehst. Aber meistens ist meine Routine, als ich mich noch mal auf links drehe. Wenn du die Wohnung verlässt. Das machst du sehr routiniert. Ja. Heute war ich aber schon wach. Und ich lieb's auch richtig krass, dass wir jetzt immer von Licht geweckt werden, weil wir diesen Ju-I-Schlau hinter uns größte Empfehlung, Lichtwecker hatten wir ja schon mal so ein bisschen. Aber jetzt haben wir hier so dieses Komplettsystem. Ähm, und man kann einfach einstellen, so, wann soll denn morgen, wie lange soll das heller werden, bis zu welcher Helligkeit soll das denn, wann soll's wieder ausgehen? Ich werd, ich fühl mich, ich bin auch richtig verarschter von jenen Morgen. Du hast ja dieses Sonnenlicht eingestellt, so warmweißes Licht. Jeden Morgen denke ich, dass es richtig geiler Sonnenschein ist. In deinem Kopf macht das dann so... Da macht das jeden Morgen so richtig gute Laune. Dann gucke ich aus dem Fenster und merke, fuck, ist es nicht. egal. Jedenfalls heute Morgen habe ich mich nicht auf links gedreht, sondern habe irgendwie mein Handy angemacht. Auch da kann man sagen, nein, Handy am Bett. Ich schwöre, ich hatte wochenlang jetzt mein Handy nicht mit am Bett. Ich habe das immer hier auf dem Sofa laden lassen. Stimmt's? Na klar. Maria passt da sehr drauf auf, dass ihre Strahlung bei uns nicht ankommt.
Maria Schalo: Weil meine ja schon. Ich habe ja meine Handy immer mit am Bett. Genau, ich hatte jedenfalls letzte Nacht auch mit am Bett. Ich war jetzt nicht gesund, blablabla. Und habe dann heute morgen unter anderem deshalb nicht gesund, weil man dann morgens direkt irgendwie E-Mails und checken und bla und bin auf TikTok gelandet. Und dann hatte ich ja schon, ich lieb's ja mich aufzuregen. Ich habe ja einen Aggressions, ich finde, ich habe kein Aggressionsproblem. Ich finde, ich habe einen sehr guten Aggressionszugang. Aber jedenfalls hatte ich schon, Problem für andere, 6.50 Uhr oder so 7.10 Uhr heute Morgen schon einmal einen deutlich erhöhten Puls, weil ich habe Video gefunden von so einem, ich habe tatsächlich seine Biografie, seine Vita gar nicht weiter gecheckt, aber ich würde jetzt mal sagen, Irgendwas, der nennt sich irgendwas mit Therapy, hat dann aber irgendwie keine Zertifizierung oder weiter in seinem Profil genannt und spricht über die Mutterwunde. Er macht so ein Walking, das ist ein ganzer Content irgendwie. hat knapp 250.000 Abonnenten auf TikTok. und spricht anscheinend, ich hab mir ja nicht viele Videos weiter angeguckt, und spricht anscheinend über so psychologische, beziehungsweise spirituell Coaching-Themen, ich es jetzt mal so nennen, weil Mutterwunde ist kein psychologischer Begriff, aber kommen wir später noch mal drauf, vielleicht, also ich hab super viel vorbereitet, ich weiß auch nicht, wie tief wir jetzt hier fachlich reinwollen, oder es ist ja auch scheißegal. Jedenfalls, weißt du, was eine Mutterwunde ist? Na, grob. Du wolltest ja heute schon mal so ansetzen, dann musste ich dich stoppen. Tobi hat es mir verboten, weil ich sollte meinen Pulver nicht verschießen. Klingt schon so spannend und... Ja, Mutterwunde. Also wahrscheinlich irgendwas, speziell darauf zurückgeht, was eine Mutter oder, ich weiß nicht, ob es dann nur die Mutter sein kann oder andere...
Maria Schalo: Personen in der frühkindlichen Erziehung oder die, halt Bezugspersonen sind, irgendwie aus irgendeinem Grund verkackt haben und du das irgendwie in Trauma mit dir rumschleppst, schätze ich mal. Das ist jetzt schon sehr, du hast schon zu viele fachliche Bücher gelesen. Also mit Trauma und so. Also Mutterwunder heißt nicht, dass deine Mutter dir wehgetan hat. Doch, genau das. Also seine Definition, diese Spiri-Coaching-Definition davon ist, du hast deine Mutter. Du hast tiefen, tiefen Hass auf deine Mutter. Das ist die Mutterwunde. die hat dich seelisch verletzt. Zutiefst. So war auch die Aussage von diesen Menschen in diesem Video. Aber warte mal, also weil du das... Also, weil das vor kurzer Zeit passiert ist und man... Oder weil man... Weil man so schon ganz toll mit sich gearbeitet hat und dann aufgedeckt hat, was da alles schon scheiße war, mal früher irgendwann. Warum? Nee, nee, das soll unbewusst sein. er hat davon in dem Video gesprochen, dass Männer mit Mutterwunde, also Männer, die ihre Mutter hassen, nicht wissen, dass sie ihre Mutter hassen. Ja. Deswegen, also das ist sozusagen versteckt, du diese versteckte Mutterwunde. Und die Idee von diesem Begriff aus der Spiri-Coaching-Szene Mutterwunde ist halt, weil du diese Mutterwunde hast, also diesen versteckten Hass auf deine Mutter, der dir nicht wirklich bewusst ist, reinszenierst du diese Mutterschaftsbeziehung, wo du dir eigentlich Fürsorge, Verantwortungsübernahme, Liebe von der Mutter wünscht, aber enttäuscht wirst von ihr und dann deinen Hass auf sie ausleben möchtest mit deiner Partnerin. Also die Mutterwunde zeigt sich dann in Mann-Frau Partnerschaften, in denen dann also der Mann die Frau heran holt, diesen unbewussten Hass auf seine Mutter in der Jetztzeit sozusagen zu bearbeiten. Und das können wir verschiedenen Ausmaßen annehmen. Er hat keine Beispiele genannt, wie man das jetzt so nennen würde, das kann gehen von regelmäßigen blöden Kommentaren über Dinge, wo du weißt, dass es deine Frau verletzt. Gewicht klassischerweise, was heißt ich, Haut, er... Intellekt, keine Ahnung, so Geschichten. bist nicht sicher sozusagen für die Frauen.
Maria Schalo: Man treibt sich immer wieder in unsichere, verletzende Situationen. Fremdgehen kann so was sein. Immer wieder sich wiederholendes Fremdgehen. Das hat er nämlich auch gesagt, dass ich diese Mutterwunde vor allem eben auch in der Sexualität zeigen kann. in einer stark... Das ist halt auch immer was, was mich so abfuckt. Dass wenn es So in BDSM, dass in vielen Spiri-Bereichen die BDSM-Spielart was Krankes sein... Weil du auf BDSM-Spielarten stehst, wo auch immer die jetzt gegliedert sind, ist was in dir kaputt. Ich habe hier ein Buch liegen im Regal, therapeutisches BDSM. Und es gibt eine hohe Schnittstelle zwischen Menschen mit Traumata und BDSM. Das bedeutet aber nicht, dass nur Menschen, die traumatisiert sind, gerne im Spielbereich des BDSM unterwegs sind. Und auch nicht, dass das irgendwie trau... potenziell traumatisiert. Egal, geht es woanders hin, da können wir vielleicht mal eine andere Podcast-Folge darüber machen. Aber wo war ich eigentlich gerade, dass der, genau, dass ich das auch sexuell zeigen kann in gewaltvoller Spielart mit der Frau sozusagen. Also das Ding ist, du als Mann hasst deine Mutter und lebst diesen Hass mit deiner Frau aus. Also du hasst jetzt auch deine Frau. Das ist also auch eine ja, oftmals dann gesamtgesellschaftlich genutzte Erklärung dafür, warum Männer so gewaltvoll gegenüber wir eigentlich allem sind, muss man ja sagen. ich weiß nicht genau, wie die Zahlen gerade sind, aber ich glaube 92 Prozent der Gefängnisinsassen sind männlich. 95, 96 Prozent der Mörder sind männlich. Also würde sagen, Gewalt ist männliches Thema. Aber da kommen wir jetzt auch schon, also switchen wir jetzt auch schon so bisschen weg von der Mutterwunde, oder? Weil ja, Männer haben sehr viel Wut und Hass, also tragen die in sich. Aber, also, glaube ich, ist der größere Punkt die Sozialisierung. Und nicht unbedingt diese einzelne Mutter. Doch, na klar, die Mutter ist wieder schuld. Die Frau hat's kaputt gemacht. Verstehst du? Natürlich. der einzige Grund. Deswegen hatte ich ja schon Puls heute Morgen. Ich dachte, natürlich war ich wieder gewesen. was? Dass der arme Schatz jetzt nicht so funktioniert. Mein Gott, 36 Jahre ist er alt geworden. Hat vielleicht einen Bachelor-Master-Doktor studiert. Aber natürlich ist es noch die Mutter gewesen. was? Also wie alt dürfen wir denn werden, dass das keine...
Maria Schalo: Lecker. Sorry. Scheiße man, das wäre auch mein Moment gewesen. Wir haben so Knöpfe. Wir sind noch nicht so drin, aber das nächste Mal, wenn Maria hier ausrastet, dann habe ich gesagt, dann muss das mit Micky Maus Stimme passieren. Ich weiß nicht, ob ich mich da noch konzentrieren kann, ob mein Ausrast oder ob du ihn nicht sofort beendest. Na jedenfalls, warum soll es jetzt gerade auch gar nicht gehen. Ich würde halt in erster Linie gerne mal, weil ich das einfach spannend finde, dieses Thema beleuchten und würde halt gerne reingehen in was ist denn dran an Mutterwunde? Und du hast jetzt schon so ein paar Sachen gesagt von den Dingen, die wir einfach auch gelernt haben in der Zeit, in der wir in unserer Beziehung gearbeitet haben. Was glaubst du denn? Was ist da dran? Also was fällt dir ein? Vielleicht auch aus den aus den Dingen, die wir schon so gelesen haben für unsere Beziehung. Wenn du das Wort Mutterwunde hörst, was kennst du denn? Ja, also so wie ich das vorhin schon mal so versucht habe zusammenzufassen, aber ohne dass ich mich jetzt da groß darauf vorbereitet hätte, hätte ich halt gesagt, meine ersten Fragen wären gleich mal, geht es halt nur die Mutter? ist die Vaterwunde dann was ganz anderes für die Folgen, die heute dann daraus entstehen? ist das mehr so ein Überbegriff für, was ist denn so... Kind schief gelaufen oder welche Bedürfnisse wurden als Kind nicht erfüllt von den Bezugspersonen und dass Mutter hier eigentlich nur für die größte Bezugsperson überhaupt steht, könnte aber auch jemand anderes sein. Genau, ist auch problematisch daran, dass halt die Mutter eben für Allgemeinheit immer halt die Person ist, die Liebe geben muss. Also wenn mit ihr irgendwas nicht geklappt hat, dann war es halt die Mutter. Weil vom Vater können wir das doch gar nicht aus. Mensch, der ist so arbeiten, der ist so im Krieg. Der kann dir doch nicht Liebe geben, du heilst oder so. Framstack bei Penny, Das ist doch einfach Mutti's Ofen. Also klar, wir sind da wieder an dem Bienenernsystem. Im Englischen gibt es die Begriffe Mommy Issues und Daddy Issues. Und dann sind ganz klar halt diese Zuschreibungen. Also bei der Mutter fehlt Kümmern, Care.
Maria Schalo: Also die hat nicht genug geliebt oder halt auch zu sehr. Diese Überidentifikation der Mutter mit den Kindern, dass sie zu kontrollierend wird und so was. eben Mutter sehr präsent. Auf eine Art überpräsent oder unterversorgt. Weil du kannst ja nur Liebe von der Mutter kriegen, ist ganz klar. Und bei der Vaterwunde ist es dann eher dieses Ding von Papa ist nicht da. Papa stolz machen. Weil man diese Eigenschaft... auch schon mal einfach dem Vater zuordnet? Genau, Väter sind halt nicht da. ist halt, ne? Und muss ganz ehrlich sagen, das war bei mir auch so. Mein Vater war halt schon vor 13, 14 Stunden am Tag nicht da. Aber wenn er nach Hause kam, so, ich hab viele Erinnerungen, haben wir zusammen geduscht oder hat mich, hat mich nicht bekümmert auf jeden Fall. Wenn er dann da war, deswegen so dieses, naja, die Männer gehen halt raus und arbeiten. Aber ja, genau, daher kommen diese Begrifflichkeiten und die beziehen sich halt genau auch auf diese Modelle von die Mutter. und der Vater ist halt nicht
Maria Schalo: Okay, Jetzt für mich schwer zu begreifen. Also eigentlich ist die Antwort nein. Also eigentlich geht's bei diesem Begriff nicht wirklich die Mutter. genau, ja. Gehen wir jetzt mal davon aus irgendwie, yo, du hast genau diese Probleme, die wir vielleicht noch gleich erörtern. Was gibt's da? Wie merke ich das bei mir? Wenn ich jetzt aber mehr bei meinem Vater aufgewachsen bin, weil ich ein Trennungskind bin oder weil Großeltern, was weiß ich, die, da waren. Also männlich, weiblich, den größten Bezugspersonen halt. Das ist halt eine große Kritik. Also es gibt halt ja alles in Gut und alles in Schlecht. Und es gibt halt bestimmt eine gute Spiritualität und es gibt halt auch so eine toxische Spiritualität. Und auch in dieser toxischen Spiribubble geht es dann halt darum, wenn deine Mutter nicht da ist, dann hast du die halt auch. Weil Mütter haben sich halt zu kümmern und Väter haben halt nicht. Also da geht es ja auch ganz viel um klassisch weibliche und klassisch männliche Energie. Das ist ja das nächste Ding, ich... Also lass uns mal dabei bleiben. Ja, das, ne, also genau. ich weiß, worauf du hinaus willst. Ist es nicht eigentlich eher ein, meine Bezugsperson hat Trauma in mir ausgelöst? Und die Theorie, die sich damit beschäftigt, es gibt verschiedene aus verschiedenen Blickwinkeln, aus gesellschaftlichen, politischen, psychologischen Blickwinkeln. Und eine, ich glaube, der Haupttheorien, die halt auch durch Social Media gewandert ist, ist halt Bindungstheorie. Wir kennen also verschiedene Bindungstypen. Sicher gebunden, da gab es dieses weiß ich gerade nicht wie es heißt, diesen Versuch mit den Kindern, wo die, ich glaube, Zweijährige einen Raum gebracht haben und dann ist die Mutter raus und dann haben sie die Kinder das Verhalten beobachtet und dann kam die Mutter wieder rein und haben sie wieder das Verhalten beobachtet. Dann gibt es eben drei oder vier Typen, weiß ich jetzt gar nicht, klar sicher gebundene Kinder, unsicher gebundene Kinder, dann gab es noch den ambivalenten Typ. Falls überhaupt was wird, das gab so. Und das ist also erstmal ein Thema, wo wir absolut nicht negieren können, dass das unser Beziehungserleben beeinflusst. es ist eine der ersten Theorien, mit denen ich mich auch im Studium beschäftigt habe oder wo ich diesen Satz gehört habe, war eben, wir wiederholen in unseren Erwachsenen Beziehung immer unsere erste Bindung. Die Reinszenierung unserer Beziehung ist oft die Reinszenierung
Maria Schalo: unserer allerersten Bindung und das ist eben oft zur Mutter. Sprich, mal den Circle zuzumachen, Mutterwunde ist jetzt in einer Form da, wo die Mutter nicht so doll anwesend war vielleicht oder wo sie nicht so viel Kapazität für mich hatte, lerne ich als Kind, wie ich mich dann eben darauf anpasse, nämlich wahrscheinlich bin ich eher so drauf, dass ich irgendwie wahrscheinlich mit mir alleine klarkomme. Weil ich mich darauf angepasst habe? Das war dein Umgang damit. Mein Umgang damit war, dass ich alles von mir verborgen habe, womit Mutti nicht klarkommen könnte und ich mich übermäßig anpasse, Zeit mit Mutti verbringen zu können. Da gibt es diese zwei Typen, entstehen, Autonomietypen und Verschmelzungstypen. Da kommen wir schon wieder in die Traumatheorie. Aber ja, das ist so eine Geschichte, wo ich sagen würde, okay, das gibt es ja wirklich. Wo man jetzt aber nicht... man da klar davon sprechen, du hast deine Mutter, wenn du einen unsicheren Bindungstil hast. Also genau, weiß ich jetzt nicht. Das kannst du auch schlecht widerlegen. Also wenn dir jetzt jemand sagt, du meine ganz klare Theorie ist, ich habe da auch Beobachtung zu, dass du unbewusst deine Mutter hast und dann untermauerst du das mit Dingen, die tatsächlich ja in Beobachtungsstudien halt einfach erwiesen sind, da kannst du ja auch nicht widerlegen. Das ist Schrödingers Bindungsstil hier. es könnte genauso sein, wie es nicht sein kann. Deswegen ist das für mich auch so bisschen... Lass doch mal über das reden, was vielleicht bisschen mehr Hand und Fuß hat. Und da bin ich halt immer, dass ich glaube, ist halt, also es gibt halt Menschen, sind in was akademisiert und haben dann über verschiedene Bildungsabschlüsse, hin zur Promotion vielleicht ja auch, sich so ein Thema angeguckt, wie zum Beispiel Bindungstheorien. und stellen dann halt fest, in welchen Bereichen die wirken und in welchen Bereichen die nicht wirken. Und dann gibt es so Autodidakte. Hitler war ja auch ein Autodidakt. Also Menschen, die sich so durch Bauchgefühl und Beobachtung irgendwie einem Thema nähern und dann aus ihrer Brille für dieses Thema Regeln aufstellen. Und es gab jetzt auch noch keinen richtigen Blueprint für die Weltherrschaft? Ich war schon wieder nicht mehr bei Hitler. Fand das nur, man so
Maria Schalo: Hey, es reicht doch einfach, wenn man sich die Welt anschaut und so. Ja, ja, so hat es Hitler auch gemacht. Vielleicht willst du besser sein als Hitler. Das war gerade so ein bisschen. Weißt du, das war so ein deswegen habe ich es gesagt. Genau. Und dann kann ich auch verstehen, dass man das dann halt darauf runter bricht und sagt, ja, das klar eine Mutterwunder. Also ganz klar, bist halt, pass auf, ich erkläre dir das auch, wie ich das beobachtet habe. Du bist gemein zu deiner Frau. Deine Frau ist eine Frau, deine Mutter war auch eine Frau. Bumm. Mutterwunde. Hm. Du, war Conclusio. Kannst halt nix sagen, Crazy, ja. Quaterrare Demonstrantum. Über den Vater müssen wir in dem Konstrukt ja auch gar nicht reden, weil der war ja gar nicht da. E abwesend. Genau. Deswegen hast du ja eine Vaterwunde auch. Ach so, ja. Also du funktionierst. Und das ist halt, ne, das ist so... Also wie gesagt, erst mal abzudecken. Es gibt die Bindungstheorien und da kann man schon sagen, es gibt eher sichere und unsichere Gebunde. Kinder gleichzeitig sagt halt Wissenschaft ganz klar, nicht alles, so wie es in Social Media auch oft dargestellt wird, du kannst nicht alles auf die Bindungstheorien runterbrechen. wir erleben, also unser Gehirn ist hochgradig plastisch, neuroplastisch. Das heißt, unser Gehirn kann sich anpassen, verändert sich auf alles, was wir so haben. wir haben ja nicht als einzige Bindung in unserem Leben unsere Eltern. Hoffentlich. sondern wir kommen dann in Kita oder kommen mit anderen Kindern in Kontakt, Schule spätestens. Da bilden sich Freundschaften aus und so. Das heißt, wir sind viel, mehr Bindungsmustern ausgesetzt als nur dieser Ursprungsbindung. Das heißt, diese Ursprungsbindung wird ergänzt, wird überschrieben, wird erweitert. Also es gibt hinreichende Belege dafür, dass wir auch in Beziehung wieder heilen können. das Beziehung, was einfach nur Beweis ist für Neuroplastizität, Gehirn kann sich anpassen, verdammt. Ja, Leute lieben Schubplanen erst mal. Ich liebe Schubladen auch, aber für Socken. Und wir haben dafür eindeutig auch zu wenig in dieser Wohnung, tatsächlich, weil ich habe nur noch dieses eine Paar Socken, was ich gerade trage. Ja, dann reicht doch eine Schublade.
Maria Schalo: Okay, der nächste Bereich, dem Mensch das kennen könnte, wäre die Psychoanalyse. In der Psychoanalyse, da gibt es tatsächlich auch Beobachtungen zu den Männern, dass frühe Belastungen, wie zum Beispiel eine ambivalente Mutter, komm her, du bist mein Leben geweckt, du bist schuld daran, ich mich nicht, na so, dieses komm her, geweckt Ding ist ja für Kinder auch ganz ganz schlimm, dass die halt Trauma entwickeln aus diesen komplexen frühkindlichen Erfahrungen und dass die im Nervensystem bleiben, also wie Abdrücke im Nervensystem bleiben und sich dann eben in ähnlich traumatisch Anfühlenden, starken, emotionalen Situationen der Partnerin, das Nervensystem reagiert sozusagen wie die gleiche wie damals. Das Theorien gibt es auch, stark runtergebrochen, stark vereinfacht, weil wir sind kein Psychologie-Podcast, ich will es ja nur mal ansprechen, dass es einfach zu einfach gesagt ist. Das wäre jedenfalls meine ganz große Anliegen. Genau. Kurzer Perspektivwechsel. Das geht alles so morgens in dir ab? Ja, genau. Wenn du dein Handy einmal Genau, das waren so die ersten Gedanken. Während ich aufstehe, meinen ersten Termin 7.45 Uhr habe, live, heißt ich muss aus dem Haus. Und dann steckt da so ein Schlipper in einem anderen Raum. Und man hört einfach nur aus einem nähen Raum schon ... Na, was ist denn das hier? So. Von daher eigentlich ganz witzig, wenn du dein Handy da lässt. Aber um jetzt mal, das war jetzt, du hast auch nochmal Routine angesprochen, das war jetzt die Routine? Oder ging die noch weiter? Meine Morgenroutine ging dann weiter mit der Recherche zu dem Thema. Das ist halt also das, ich jetzt hier eben auch so bisschen vorbereitet habe, um bisschen nochmal mehr Blickwinkel mit reinzubringen.
Maria Schalo: Dann habe ich angefangen, die ersten Videos dazu aufzunehmen. Wenn ich Gedanken habe und irgendwie in diesen Gedanken vorankommen will, dann muss ich ja darüber reden. Wir zählen zum Beispiel einen Podcast oder mit dir. Deswegen war das vorhin auch so scheiße, dass wir da nicht drüber reden konnten, als wir frühstücken waren. Und deswegen mache ich eben auch Social Media, damit ich halt mal meine Gedanken so, ich muss die rausbringen und dann komme ich da erst voran und weiter mit. Wenn, ja ich finde halt immer, also ich fände jetzt irgendwie auch spannend, wenn wir mal unsere Mutterbeziehung beleuchten würden. Also bis hierhin dieses Bindungsthema, wir hatten es ja gerade schon ein ganz bisschen angesprochen mit Autonomie und Verschmutzungstypen, wie uns das in unserer Beziehung eben auch beeinflusst, finde ich an der Stelle ganz spannend eigentlich. Und dazu gehört ja auch, wie ist denn unsere Beziehung zu unseren Müttern. Also fühlst du dich wohl damit, das zu erzählen? Ja, also vor allem das mal aufzubauen, das ist glaube ich ganz spannend. Es ist ja immer so ein Ding wie heute. Wie habe ich es damals gefühlt? Was ist bei mir passiert? Dass da irgendwie sich vielleicht was geändert hat? Und so weiter und so fort. So. Willst du, ich, wer will anfangen? Dann fang du erst mal an. Ja, also ich glaube, ich habe da so richtig öffentlich noch nie drüber gesprochen und vor allem halt auch mit meiner Mom nicht so richtig drüber gesprochen, weil ich auch das Gefühl habe, dass sie das nicht gut einordnen kann. Ich hatte ein großes Mutterthema, Klassiker. Ich habe schon gesagt, mein Vater war auch nicht da und ich bin ja mit meiner Mutter zu Hause viel alleine gewesen und meine Oma hat mit da gewohnt.
Maria Schalo: Also schon klassisch. Die Mutter von der Mutter, meine Mutter, so. Zwei Mütter im Prinzip. Und wir hatten auch das ganz klassische Muster von meine Oma war übertrieben nachsichtig mit mir und meine Mutter war schon streng. Ich hatte eine sehr strenge Mutti. So eine ganz, ganz klare Grenzen, ganz, ganz wenig Spielraum irgendwie auch manchmal ein bisschen unberechenbar für mich, was sich heute viel in mir widerspiegelt, weil ich habe ja nur ein ADHS und wir wissen, all das wird vererbt. Und von... irgendeiner Seite oder von beiden muss da auf jeden Fall auch in einen Schlag dabei sein. Na ja, meine Mutter hatte gerade gegründet, als ich ungeplant zur Welt kam. Ja, und dementsprechend war auch nicht super viel Zeit für mich oder Ressource. Und ich war halt auch, also so wurde mir das erzählt, ein Schrei-Baby. Also ich habe nicht geschlafen, wenn du mich nicht im Arm hattest und getragen hast. Im Wagen legen und nee, ich brauchte Hautkontakt. ich glaube, also Mütter bestätigen mir, das ist normal. nicht Schrei-Baby, sondern ist einfach Baby. Dementsprechend kenne ich aber die Geschichte, ich... Also, die, ein Schrei-Baby haben. Ach so. Sagen halt, das ist normal. okay. Ich habe ja keine Kinder, deswegen. Haukuddein auch, haukuddein auch. So genau, das heißt, präsente Mutterrolle, abwesende Vaterrolle, das habe ich gerade schon gesagt. Papa war halt, Papa war halt den ganzen Tag weg und wenn er dann kam, natürlich, ja, Papi, Papi und so. Und dann war halt der Spaß-Papi irgendwie so bisschen. die Versorgung übernommen und so was. Und mein Vater ist auch eher der ruhige Charakter und meine Mutter ist eher der impulsive Charakter. Also Impulsivität habe ich zu 5000 Prozent von meiner Mom. Und das war so schlimm, dass ich mir als Kind, körperliche Gewalt war ein oder körperliche Züchtigung, würde man das ja eher nennen. Einer der Lieblingssprüche von meiner Mom war ganz lange schade jeden Schlag, der daneben gegangen ist. so Schlagen ist gut in der Erziehung. Und es war halt auch, mir wurde nicht viel erklärt als Kind. Ich wurde halt geschlagen und wusste dann auch noch nicht, was ich falsch gemacht habe. Aber auf jeden Fall wusste ich, das war nicht in Ordnung. Und das ging eben so weit, dass ich zum Beispiel, ich wusste Tür schlagen, also Tür knallen ist nicht erlaubt zu Hause. Und ich weiß noch, ich habe einmal eine Tür geknallt und dann stand ich hinter der Tür, weil ich wusste, sie kommt hinterher und ich fang mir eine und das war auch so. Also ich hab dann gewartet sozusagen auf die Backpfeife. Das war so meine Mutterbeziehung und dann hab ich mich also auch, ich weiß gar nicht mehr in welchem Alter, aber ich mich so unverstanden und einsam und
Maria Schalo: gefühlt, dass es eine Phase gab, in der ich mir gewünscht hätte, Mutti wäre nicht mehr da. So, also da war wirklich auf jeden Fall dieses ganz große Missverständnis für, warum behandelt die mich so? Ich merke ja, ich nerv dich, aber ich mach's ja nicht mit Absicht. Ich bin seit fünf Jahren am Leben so, ich hab noch keine Ahnung, wie das Leben funktioniert, warum bist du denn so wütend mit Und du weißt auch nicht, wie anders. Und ich weiß auch nicht, wie anders. Jetzt als erwachsene Person, das ist auch einer der Gründe, warum ich keine Kinder habe, kann ich halt ein dünnes Nervenkostüm über, wie sagt man, über Stimulation. Wenig schlaft, die Frau war auch selbstständig. Ich kann vieles jetzt definitiv nachvollziehen. Also nicht am Verhalten, aber an der Emotion, die zu dem Verhalten gefühlt hat bei ihr. Und ja, klassischerweise war Papi halt immer der Gute, wobei mir dann auch erst als Erwachsener aufgefallen ist, ja wieso hat denn der eigentlich niemand dir sagt? Entschuldigung, du hättest ja wohl oft mal deiner Frau sagen können, dass sie vielleicht nicht zuhaut, oder? Aber so war das halt früher. Ich glaube die beiden haben halt ein Prügel was ich bekommen habe, eine Zehnfache bekommen. Die waren Nachkriegsgenerationen erzogen für die Die kannten das doch alle nicht und das halt früher einfach so. Aber das habe ich auf jeden Fall in Therapie doll aufgearbeitet. Also doll lange auch aufgearbeitet. Genau. Und deswegen war für mich auch dann jetzt irgendwann klar, möchte...
Maria Schalo: Weil du das besser nachvollziehen kannst, weil du dich selber kennst und da einfach sagst... Alles davon. Ich bin kein Charakter für ein Kind. Bin weder geduldig, superimpulsiv, hab ein hohes Bedürfnis an Ich-Zeit, bin schnell überstimuliert. Es ist einfach all das, was mir in meiner Kindheit auch so wehgetan hat. Und natürlich, ich könnte mich vielleicht anders verhalten und so, aber auch das kostet ja einfach wieder Ressourcen. Hab ich die Ressourcen. Das heißt, am Ende ist es Geld und ich müsste mir halt Unterstützung kaufen und so was. Und dann muss ich halt sagen, ne, das so wichtig ist mir jetzt nicht. Ja, hab ich was vergessen? Also weiß ich ja nicht. Ich glaube, für mich war jetzt ja nichts Neues dabei, aber für alle anderen ist es vielleicht super interessant. Ja. Ich hätte nur noch eine Frage dazu, nämlich hast du da ganz klare Verbindungen, die du weißt, die du genau, also wenn wir jetzt über diesen tollen Begriff Mutterwunde reden und du deinen Hintergrund erklärst, hast du also was du aus dieser Mutterwunde direkt überträgst, wo du heute merkst, oder ist aber verhalten, das ist irgendwie gar nicht mehr nötig oder das ist eigentlich das...
Maria Schalo: Bringe ich da noch etwas hängen geblieben? auf jeden Fall. Also mache auf jeden Fall. Also was war Standard bei uns? Ich habe irgendwie Mist gebaut. Mama war wütend, hat mir das auf irgendeine Art und Weise zu verstehen gegeben. Und dann bin ich ganz klein geworden. Das mache ich ja heute noch. in Freundschaften, wenn also Freunde oder wenn Menschen, die mir sehr, sehr wichtig sind, mir darlegen, mich schlagen. Also ich mache mir heutzutage nicht mehr körperlich, aber ich fühle mich geschlagen dann durch einen das war total scheiße von dir oder du hast dich hier, wie auch immer, merke ich wie ich innerlich so ganz klein werde und der Impuls irgendwie da ist, mich total zurückzunehmen, selbst wenn in den allermeisten, ich bin keine aggressive Persönlichkeit im Sinne von, ich will dauernd irgendwen schlagen oder sowas, sondern ich habe einen ganz tollen Bullshit Radar. Wenn ich das Gefühl habe, dass du mich gerade Bullshit ist, dann I shit a lot also. So und dann wäre ich halt sauer. Das heißt meistens hat es eigentlich einen Grund, wenn ich so aus der Haut fahre, obwohl ich niemand muss aus der Haut fahren. bin halt einfach noch nicht gut zu Ende therapiert. Oder mein Special Effect, da ich immer noch so bisschen, ich das überhaupt weg haben oder finde ich es eigentlich geil, dass ich so bin. Genau, und da merke ich das auf jeden Fall, dass ich dann sehr schnell anfange, den anderen zu regulieren. Also, dass ich dann sehr schnell so in die Energie reingehe, irgendwie, was halt so nötig ist, was ich glaube. Heute bin ich ja viel verbalisierter, ich habe viel mehr Vokabeln dafür, habe Methoden dafür gelernt, in einer Therapie auch und so. Da irgendwie auch mit umzugehen. Und nichtsdestotrotz falle ich da eher rein, dann eben ganz doll bei dir zu gucken und auch irgendwie gar nicht... Ich bin in engen Beziehungen nicht gut darin, durchzuziehen, sagen, du hast dich grad scheiße verhalten und mein Scheißverhalten war eine Reaktion auf dein Scheißverhalten. Bin ich nicht gut drin, wenn wir sehr eng befreundet sind oder sehr eng in Beziehungen sind. Oder wir sind wieder so eng in Beziehungen wie mit dir. Da würde ich sagen, da kann ich's dann doch wieder sehr gut, oder? Standhaft bleiben und sagen ... Lass das Gefühl, ordne mich viel unter, wenn wir konflikten. Nö. Also, kenne ich nicht von dir.
Maria Schalo: Ja, interessant das von Andermal zu hören. Ja, aber das ist da, ich sagen würde, das ist auf jeden Fall aus meiner Prägung, wo ich sagen würde, zu mir gehört es eigentlich nicht zu meiner tatsächlichen Persönlichkeit, zu meinem Charakter, aber es ist so angelerntes Verhalten, was man am ehesten so mutterwundern hinzufügen könnte.
Maria Schalo: Ja, okay. Ja, erzähl von dir. Ja, naja, also bei mir ist ja irgendwie noch mal ein bisschen komplexer im Sinne der Aufstellung. Na gut, also bei dir war die Oma auch mit da. Gab's da eigentlich irgendwas? Wie groß war ihre Rolle? Dann komm ich gleich zu mir. Super groß. Also ich hab auch, mein Opa ist gestorben in dem Jahr, in dem ich geboren wurde oder ein Jahr danach. Und dann haben, weil es meiner Oma natürlich nicht gut ging, haben meine Eltern mich halt zu ihr ins große Ehebett gelegt. Und da hab ich zwölf Jahre geschlafen. Also Oma war dadurch bedingt, dass sie halt irgendwie, ja, klassisch auch, ich glaub, die war zu meiner Mutter genauso streng wie meine Mutter zu mir. Aber zu ihrem Enkel dann halt nicht mehr. Zu mir. Und ich hatte auch dadurch, dass Oma halt irgendwie auch keinen so richtigen Erziehungsauftrag hatte, weil ich finde, man hat nie so einen Erziehungsauftrag. Es geht immer nur darum, die Kinder zu lieben und Beziehungen zum Kind zu machen. Aber ein anderes Thema. hatte ich halt gerade auch als Kleinkind eine super gute Bindung zu meiner Oma. Und meine Bestrafung, also als Kind wurde ich damit bestraft, dass ich nicht bei Oma schlafen darf. Das war meine Bestrafung. Ich fürchterlich geweint, ich in meinem eigenen Bett schlafen musste und so. Vor allem alleine schlafen war sowieso nicht so meins. Ja, heute immer noch so. Ja, und das war vielleicht auch so das Gute, dass ich eben nicht nur diese... dass jetzt mal strenge überforderte Mutter hatte, strenge angestrengte Mutter, sondern eben auch diese nicht strenge, ich habe schon drei Kinder großgezogen, mein Gott, das schaffe ich ja auch noch, Oma. Genau. Also glaubst du, dass das irgendwie auch viel repariert hat? Absolut. Absolut. Ja, ganz viel.
Maria Schalo: Spannend. Bei mir war es so, irgendwie so gefühlt hatte ich super ... Wenn ich darüber nachdenke, wie viele Leute so großen Einfluss auf mich hatten, weil ich da viel Zeit verbracht habe, da gibt es einfach super viele. Das war bei mir auch so. Mutti hatte ja eine Kneipe und ich ich erst geschafft habe, dass die ganzen Onkels und Tanten, nicht meine Onkels und Tanten sind. Die Onkels und Tanten, immer bei uns essen kommen. genau. Also wir hatten halt immer Besuch da. Ich war jetzt nicht abends da, wenn Kneipenbetrieb war, da war ich natürlich nicht, aber mittags, nachmittags war ich halt schon auch da unterwegs. Ich frage mich gerade, ob mein Sohn, mein Trainer, Onkel Steven, ob das für ihn Onkel ist. Dass er nicht rafft, dass es Er hat ihn schon immer so genannt, weil ich habe ihn ja immer mit zum Karate-Training genommen. Und jetzt ist er selber manchmal bei Steven. Und das ist halt für ihn Onkel Steven. Der spricht ihn halt als Trainer auch so an. Wenn er eine Frage hat zu dem, was er machen soll. Okay, na gut. Genau, viele Personen bei mir. Nee, aber ich meine auch wirklich die, jetzt nicht einfach nur so da waren und dann bei denen ich war. Bei denen ich halt viel Zeit verbracht habe. Weil, ja, bei mir war es ja super speziell, weil ich sozusagen Pflegekind bei meinen eigenen Großeltern war. Meine Mama war da, hat auch eine Rolle gespielt, also heute immer noch, für mich. Und aufgrund ihrer Behinderung, ja, hat sie natürlich keinen, also sie braucht ja selber Betreuung. Und dann war es ganz lange halt so, dass ich bei ihr ...
Maria Schalo: Ja, so bisschen schwierig war irgendwie, dass ich bei ihr alleine bin. Die ersten Jahre haben wir alle zusammen in einer Wohnung gewohnt. Wir hatten einfach nur so ein Zimmer. Wer alle zusammen? Bei meinen Großeltern. Und Mama und ich hatten da ein Zimmer. Weil bis dahin, denke ich mal, war sie ja einfach in Betreuung und hätte deswegen damit gewohnt. Und ... ja, so war das dann irgendwie ... ganz lange, kurz bis vor ... Anfang der Schule war das so. Und kurz vorm Beginn der ersten Klasse ist sie dann in so eine Einraumwohnung gezogen, also weg von ihren Eltern. Und ich bin dann aber da geblieben. Das war nicht weit weg, das war einfach nur paar Türen weiter, weil sie brauchte ja selber weiterhin Betreuung. Und ich war dann am Wochenende einfach... Richtig bei ihr? Einfach immer? Es war immer so bisschen, da gab es nicht so feste Regeln. Dadurch, dass das alles so nachbarschaftlich war, war das einfach so, bist du bereit? Nee? Willst später kommen? Dann holen wir dich nachher ab. Irgendwie so war das immer nur so.
Maria Schalo: Ja, genau. Und da müsste ich jetzt eigentlich mal diese ganzen Personen durchgehen, gefühlt, welchen Einfluss da auf mich hatten, nämlich... Wenn ich irgendwas, also wenn ich irgendein Bedürfnis hatte, was über ich hab Hunger, ich hab Durst hinausging, dann bin ich relativ früh halt nicht mehr zu Mama. Wenn es irgendwelche organisatorischen Themen war, dann gerade so ein bisschen später. Zweite, dritte Klasse, wo man dann auch seine Hausaufgabenhefte selber lesen kann und anfängt Verantwortung für seinen Shit zu übernehmen. Ja, ich das nicht mehr an Sie gerichtet. Weil, ja, konnte sie mir gar nicht so gut helfen. Und, äh ... Ja, ich hatte einfach das Gefühl, von ihr krieg ich eher andere Sachen. Ähm ... So, Emotionalität hab ich ... gar nicht so richtig beigebracht bekommen. Ich wollt grad sagen, so, hätt ich mir dann da und wie und wo abgeholt, aber weiß ich gar nicht so richtig. Ähm weil mir hat niemand irgendwie die Emotionen erklärt oder wie sich was anfühlt. Wir haben hier gerade dieses tolle Gefühlstagebuch für den Kleinen, wo man mal einfach zusammen durchgehen kann, wo dann einfach drin steht. mal, ist Wut. Wut fühlt sich an wie, da ist was in deiner Brust und so weiter. Das kann man da und da spüren und so weiter. Wäre ja mega gewesen. Aber ich glaube, selbst wenn, dann wäre ich damit halt eher nicht zu ihr gekommen. Was sie gut gemacht hat, ist das, was sie gesehen hat. irgendwie so abzufangen. Also sie war, glaube ich, die allerkörperlichste von all meinen Bezugspersonen. Da wurde viel reguliert einfach durch Körperlichkeit. Körperlichkeit ist sehr negat... äh sehr sehr neutral. meinst kuscheln? Ja, ja, Körperlichkeit könnte schlagen sein. Nein, keine Gewalt. Ja, Also nie. Also gar keine Gewalt. Gar keine körperliche Gewalt. Und äh...
Maria Schalo: Nö, also es war, ne, ging's mir nicht gut mit irgendwas. So gerade als Kind, man, wo sie mir natürlich, wer irgendwie, jetzt weiß ich, dass es nett gewesen wär, wenn mir mal irgendwie jemand erklärt, was ich da fühle. Aber so was gab's nicht. So. Und von ihr schon gar nicht, weil selber hat sie es ja auch nicht so richtig verstanden und selber auch nicht gelernt. Aber was ich immer hatte, war immer irgendwie an ihr wie so ein sicherer Hafen, wo ich dann zumindest hingehen kann, mich einkuscheln kann. wo ich einfach so bisschen körperlich gepimpert werde. Ja, aber selbst, also das aber auch, wenn, also so hat sie auch ihre Liebe gezeigt, meistens über, naja, viel Geld hatte sie nie, aber über so Mitbringsel, Geschenke, wenn sie schon, also ich war jeden Tag da irgendwie und hat mit mir zusammen Fernsehen und war irgendwie, ne, das war jetzt weniger diese Erziehung, aber sie hat viel Zeit mit mir verbracht. und das war ihr, glaube ich, auch einfach wichtig. Ja, das ist mit mir rausgegangen. gab ja dann auch schon kurz vor diesem Umzug gab es bei ihren Lebenspartnern und mit dem war sie dann auch... schieß mich durch. Ich ein bisschen über 20 Jahre zusammen, bevor er dann gestorben ist. Das war aber nicht dein Vater. Nee, das war nicht mein Vater. Der war ja abwesend. Das ist immer ein Mutterwunder, Vaterwunder und so. Genau. Das war nicht mein Vater. Und den Claim hat er sich auch nie genommen. Tatsächlich. Aber er war halt eine von diesen Vaterfiguren. Weil Mama ja so viel Zeit mit mir verbracht hat. war er dann auch da. Irgendwann war er dann auch viel mehr da und irgendwie war es auch nie so richtig klar. Irgendwie so witzige Geschichten. Der hat auch viel gelogen über die ganzen Jahre, viele krasse Geschichten da. War auch nie so richtig klar, er da jetzt eigentlich... Also hat er noch einen eigenen Wohnsitz oder nicht? Dann war er immer weg, aber geht der arbeiten eigentlich? Der hatte manchmal Geld, manchmal nicht.
Maria Schalo: Über 20 Jahre war das einfach ein Riesenfragezeichen. Und selbst wenn man ihm die Fragen gestellt hat, konnte man nie so richtig sicher sein. Stimmt das eigentlich? Hattest du daraus ein Gefühl von Unsicherheit in deiner Kindheit? Kannst dich da erinnern? Auf wen kann ich mich hier verlassen? Wer sagt die Wahrheit? Finanzielle Unsicherheit? nee, Nee, weil ich war ja bei den beiden sozusagen immer nur so Gast. Also die waren, wie gesagt, waren beide gar nicht die, die mit mir Sachen organisieren. Und deswegen war es mir eigentlich auch... Also, er war halt da und für mich... Okay, aber dann sind das ja auch nicht richtig deine emotionalen Bezugspersonen, die so richtig viel in dir ausgelöst haben, oder?
Maria Schalo: Naja, weil die waren ja viel mich rum. Und anwesend waren die schon mit am meisten. Ja. So, was hat das jetzt, wenn ich mir jetzt Gedanken drüber mache, was hat das mit mir gemacht? Jo, ob jetzt keiner da gewesen wäre oder die beiden. Also, emotionale Bezugspersonen war da schon mal nicht. Aber vielleicht habe ich mich damit noch einsam gefühlt. Dadurch, ich das bewusst gar nicht hatte, dass das wichtig sein könnte, hat es mir noch nicht gefehlt. Deswegen konnte ich super mit denen rumdeideln, rausgehen, auf Spielplätze gehen, ein Eis essen, haben eine Zeitung mitgebracht. Dann haben wir uns die zusammen angeguckt, also all den Kram. Alleine war ich mit denen nicht. Emotional einsam schon. Das Hauptding hat dann stattgefunden bei meinen Großeltern. Ja, da wird es irgendwie bisschen schwammig bei mir. Da hatte ich aber ein bisschen so emotionale Armut, wenn ich es mal so im Rückblick betrachten würde. Weil es war einfach nicht so wie deine Eltern, die Nachkriegsgeneration waren. Meine Großeltern sind einfach genau Mitte des 20. Jahrhunderts. So sind die. Die sind ja noch mal ein paar Jahre vor deinen Eltern geboren. Also die waren... wirklich direkt nach dem Krieg Ja, und da war das irgendwie alles nicht so etabliert, dass Emotionen hier gerade irgendwie wichtig sind. Da ging es irgendwie viel häusliche Organisationen und sowas alles.
Maria Schalo: Sachliche Bedürfnisse wurden mir immer erfüllt. Da war auch immer ein Ohr offen. war auch immer irgendwie was davon, naja, machen wir so. Ja, aber irgendwie war bei uns auch immer so ein großer Geldstruggle. Und ja, es führte, glaube ich, einfach dazu, dass so viele andere Sachen super wichtig waren. Emotionalität.
Maria Schalo: Wenn ich vielleicht auch heute fragen oder würde ich vielleicht auch beobachten, so große Emotionalität, emotionale Arbeit, es findet wahrscheinlich auch eher da statt, wo große Sorgen einfach geringer sind. Definitiv. eine Armut kommt selten allein. Also wenn du eine finanzielle Armut hast, dann ist soziale Armut nicht fern, weil du kannst ja dich nicht am sozialen Leben, kost ja Geld, kannst ja schwer beteiligen an allem so irgendwie. ähm... Außer mit denen, auch... Die halt in den gleichen, also deine Kreise sind halt genau die gleichen. Ja, ja, ja, ja. So, und dann ist halt ein Austausch und ein Neulernen von Dingen. damals schwer. Heute kannst du ein Handy in die Hand nehmen und sagen, du, ich hab hier ein spannendes Wort. Erklär mir das mal. Dann ist da eine Computerstimme und erklärt dir das irgendwie. Wenn man ein Handy benutzen kann. Wenn man ein Handy benutzen kann, ja. So, ja. Aber das sind ja noch die, die die großen ersten Handys hatten. Mit so einer großen Antenne. Also alles Quatsch. Snakes spielen hat vielleicht Spaß gemacht, aber was die Mutterwunde ist, hätte man schon irgendwie genau nachlesen müssen. Würdest du dich eher als sicher oder unsicher gebunden bezeichnen?
Maria Schalo: Gib mir nochmal die Definition.
Maria Schalo: Na sicher gebunden bedeutet Streit und Konflikt löst in dir keinen Fluchtimpuls aus oder so. Du hast irgendwie gelernt. Ich darf mich zeigen. Ich bin verstanden. Kognitiv aber auch emotional. werde gehalten. Meine Bezugsperson geht nicht einfach. Sie bleibt verfügbar. So sichere Bindung. Ich bin sicher in Bindung. In Verbindung habe ich keine Angst. Ich wende mich nicht ab aus Angst, Verletzte, Blablabla. Unsichere Bindung ist halt all das nicht. Ich habe nicht gelernt, dass ich gehalten werde. habe nicht gelernt, dass ich in ganze Gänze akzeptiert bin. Ich habe nicht gelernt, dass meine Bezugsperson meine Bedürfnisse sehen, verstehen, erfüllen. Wende mich deshalb entweder von denen, also von Menschen ab oder wende mich von mir selbst ab. Oder, oder,
Maria Schalo: Na ja, geprägt bin ich dann super unsicher. Alles, was dann da so stattgefunden hat bei mir, hat eher zu einer Unsicherheit geführt. Also durch eine Erziehung in der Emotionalität auch insofern, dass die Begrifflichkeiten noch nicht mal, dass die gar nicht stattfinden. Geschweige denn, wirklich aus, also gefühlt wird. Was gefühlt wurde, ist Wut. Ist Wut, Aufregung, wir lassen irgendwie unseren Ärger aneinander aus. Das waren die alle. Das kenne ich von allen. Und dass das... dass das nach außen getragen wird und dass es aber hier oft dann gar keinen richtigen Punkt und auch gar kein richtiges Ende von einem Konflikt gibt, das kann ich auch. So habe ich das gelernt. Und dementsprechend, wenn ich jetzt jemand, für den ja Konflikt auch immer ein bisschen Todesangst bedeutet. Immer ein bisschen Todesangst war, weil das war ja das Gegenteil von dem, wie ich es mir wünsche. Und ich war durch diese Prägung und Das findet in meiner Familie heute auf jeden Fall noch statt. Dass so Ruhe und Harmonie irgendwie so eins sind. Also es gibt keine Harmonie in deiner Familie. Also wenn ich mich da einmischen darf, es gibt halt nur Ruhe. Das meine ich Hauptsache niemand streitet. Das meine ich ja. Aber Harmonie ist nicht echt Das meine ich ja. Können wir bitte einfach Es ist immer ganz wichtig, dass alles okay ist, aber den Konflikt auszutragen. Damit alles okay ist, weil jeder gehört anderen mal anzuhören und die Emotionalität mal zuzulassen und vor allem Emotionen mal Argument sein zu lassen. Na, das gibt's nicht. Und wenn es das nicht gibt, gibt's auch keine Harmonie. Ja, dementsprechend da irgendwie eher unsicher. Und ich glaube, deswegen gibt mir auch
Maria Schalo: Also, mir so Sachen wie physical touch in Beziehung, gib mir andersrum aber heute immer noch super viel Sicherheit. Für mich ist das immer so ein aktives Zeichen von, ich möchte Verbindung mit dir. Weil so hab ich's gelernt. Ja, das ist richtig gut. Und ich möchte gerne reden. Ich kann dich nicht so gut anfassen, wenn die Ebene von Reden nicht so erfüllt ist und so. dann sind wir manchmal so. Warum passt du mich nicht an? weil ich erst was von dir hören muss. dann sagst ich kann dir das erst sagen, wenn du mich angefasst hast. Genau. Dann kommen wir da zusammen. Ja, genau. Das würde ich bei uns halt auch sehen. Bei mir, ich würde sagen, ich bin schon sicher gebunden oder ich habe sichere Bindungen auch noch mal viel nachjustieren können in Beziehung. Hab aber eindeutig ängstliche Anteile. Ängstliche Bindungsanteile im Sinne von verlassen werden im Sinne von. Und dann wende ich mich von mir selber ab. zu den anderen hin, zu sehr zu den hin. nehme mich zu sehr zurück und bin dann ganz zugewandt zu anderen. verlassen mich nicht. Aber das ist wechselt auch relativ ambivalent, weil es gibt dann halt auch Phasen. Also ich würde sagen, es ist nicht pathologisch bei mir, weil ich, also wenn eine Beziehung nicht läuft und wenn Menschen nicht gut zu mir ist, auch gehe. Also es ist jetzt nicht so schlimm, ich halt dann irgendwie, oder diese klassische Ängste ist, dass ich irgendwie, mein Partner ist unterwegs und ich rufe 18 mal an oder sowas gibt es jetzt auch nicht bei mir. Aber es sind halt Anteile, deswegen sind es halt auch nur Anteile, die da sind. Wir haben an acht Minuten die Stunde voll. Ich würde gerne noch über dieses mutterwunden Thema zum Schluss noch mal politisch reingehen. Einerseits nervt mich das, dass immer die Frauen sind, das sind die Mütter. Natürlich sind die Frauen schuld, dass der Typ nicht funktioniert. Das hätte ein Maul was los mit der anderen. An zweiter Stelle haben wir schon darüber gesprochen. Es gibt auf jeden Fall psychologische Begründungen, die sind aber nicht manifestiert in ich hasse meine Mutter, sondern genau wie du gesagt hast, geht Bezugspersonen.
Maria Schalo: waren die Bezugspersonen, die ich hatte, das muss nicht Mutter und Vater gewesen sein, weil nicht alle wachsen bei ihren Eltern auf. Manche sind im Heim, manche sind in Pflege, manche, und aus denen wird trotzdem was, in Anführungszeichen, ohne zu bewerten, aus wem nichts geworden ist oder was das bedeuten würde. Deswegen Anführungszeichen. Deswegen ist es so einfach gedacht. Und dann gibt es halt, es gibt noch verschiedene andere Modelle, auf die sind wir jetzt gar nicht eingegangen, wie zum Beispiel Maternal Gatekeeping. Also es gibt ja so diese... Untersuchung dazu, dass Frauen die Fürsorge von Vätern, also Mütter die Fürsorge von Vätern gar nicht zulassen. Weil Mütter den Vätern nicht vertrauen, dass sie das Kind gut versorgen. Und dann so, ich mach das jetzt schnell, weil bei dir weint er zu lange und so. kenne dich. I know. Das ist auf jeden Fall auch ein Muster, was da noch beleuchtet werden könnte, aber was vor allem noch beleuchtet werden muss. Dieser ganzen Idee von, warum beschäftigt mich das so? Weil mich beschäftigt ja so sehr die Frage, warum sind Männer eigentlich so scheiße? Und dann höre ich ganz oft, ja, aber Frauen sind auch scheiße. Und dann muss ich halt sagen, ja, aber wer, also ich hab's eingangs schon gesagt, also wer vergewaltigt, wer mordet, wer sitzt in Gefängnissen so, das ist tendenziell halt einfach mehr Männer. Und da ist halt die Frage, warum sind Männer so scheiße, warum sind Männer so gewaltvoll, warum gibt's eine Male-Loneliness-Epidemie und so, was ist denn los mit euch? Und dann muss man halt sagen, das sind zutiefst politische Gründe, gesellschaftlich politische Gründe, dass Männer Männer klein halten, dass Männer... Männer wollen ganz oft von Männern approved werden. ich jetzt hier von Männern spreche, dann meine ich damit den wissenschaftlichen Kontext dazu auch, gesellschaftswissenschaftlichen, soziologischen Kontext. Dass Männer das Approval von Männern wollen und damit du als Mann von Männern bestätigt wirst als Mann, bist du möglichst unweiblich. Und was es als möglichst weiblich konnotiert? Emotionen. Außer Wut. Wut ist kein... Das haben Männer geschafft. Wut als Emotion irgendwie... zu känzeln. Wütend darf sie sein, wütend ist eine männliche Emotion. Genau. Und das ist halt was, was da ganz, ganz doll mit reinspielt, was die Heilung von Männern ganz oft verhindert. Da kannst du mir jetzt wieder, ich bin nicht viel in männlichen Räumen unterwegs. Und deswegen ist, ich habe halt ein super liebevoller Papa und ich habe dich so, du bist ein super liebevoller Partner, deswegen, ich hasse jetzt Männer nicht per se, das muss man ja immer dazu erzählen, wenn wir halt sagen, wir hassen Männer, dann meinen wir halt diese Männer und nicht unsere Männer. So, aber egal.
Maria Schalo: Vielleicht ist das unbewusst. Wie ist es denn in männlichen Räumen? Und dann weiß ich eigentlich deine Antwort schon, weil du hast kaum männliche Freunde. Weil das ja genau auch Dinge sind, die du zum Kotzen findest. Was ist Grund, warum wir ein Pärchen sind auf jeden Fall auch. Als Mann unter Männern und dann fängst du mit so... Du hast diesen Kumpel, dem geht es gerade nicht gut. Hast du mir erzählt, hat Depressionen, dem geht es gerade nicht gut, untertrieben. Oder depressive Episode. Und der hat einen Kumpel vom Sport, mit dem reden wollen. Erinnerst du dich an die Geschichte? Was hat der Kumpel gesagt? Ja, eine geile Geschichte. Der ist gerade so bei, er ist ein paar Jahre jünger als ich. das mal kurz zu umreißen. Der hat einen ganz tollen Drang, Dinge jetzt mal anders zu machen. voll cool, sexy. Sexy, ja voll. Und ich merke auch, wie der immer so ganz doll daran aufgeht, wenn wir uns mal sehen. Und der hat irgendwie Thema. Der will gefragt werden, sieht man nämlich an seiner Gusche. Der will gefragt werden, was denn los? Und dann holt er immer ganz tief Luft. Weil der braucht wirklich, damit der... Der braucht einen langen Atem. Weil der möchte jetzt richtig doll loslegen und was erzählen. Und das hat er, wer sich mit irgendwelchen bisherigen Kumpels aus dem Sportfeiern auch probiert. Weil er gemerkt hat, es tut mir irgendwie manchmal ziemlich gut mit Tobi oder anderen, die ähnlich drauf sind, mal kurz bisschen loslassen zu können. Es geht gar nicht immer nur Tipps, sondern erst mal ums... da ist jemand, der das aufnimmt und mich mal sieht. Ja, dann hat er damit angefangen, liest auch mal das ein oder andere Buch. Neulich habe ich sogar mal eins gesehen, was auch hier bei uns steht. Schatz, ich liebe dich wirklich immer alles. Aber wir haben mittlerweile noch drei Minuten und du holst wirklich unfassbar weit dafür aus, dass ich einfach nur gefragt habe, was hat der Kumpel gesagt? Sehr schön doll. Dafür, dass wir uns ja nicht abgesprochen haben, dass es hier eine Stunde geht. Niemand hört einen Podcast sehr länger als eine Stunde. Naja, doch die, die jetzt noch fünf Minuten mehr zuhören.
Maria Schalo: Ja, und wieder eine Minute verschwendet.
Maria Schalo: Mit seinem Kumpel aus dem Sportverein, weil er gemerkt hat, wie toll es ist, dir zu reden. Versucht ihr das mit einem Kumpel aus dem Sportverein? Redet eine Viertelstunde und der Kumpel sagt, du kannst jetzt mal langsam aufhören hier wie ein Vibe zu reden. Du nervst voll. Ich glaube, das sei die Lebenszeit-Realität. Ich glaube, das Gespräch ging auch gar nicht weiter. Was er gemacht hat, ist, das halt runterzuschlucken. Irgendwie zu versuchen, dem anderen den Raum zu lassen, worüber der so reden möchte. Und dann hab ich gefragt, über was reden denn die Leute dann den ganzen Tag? Der hat gesagt, die haben zusammen Abend verbracht. Also stundenlang irgendwie. Ja, na ja. Sport, Gaming. Ich so, wat? Der ist wie alt? Auch 27. Jo, aber passiert dann auch nicht mehr viel. Ja, und das sind dann halt auch die Typen, ja, wo einfach du als Frau halt auch echt keinen Spaß hast, wenn du mit dem dann noch zusammenkommst. Und das war dann das Ende sozusagen von diesem Video, was ich heute morgen gesehen habe, wo der Typ halt meinte, du als Frau, kannst diesen Mann nicht retten. Ein Mann mit der Mutterwunde, der muss gemuttert werden. Also, das ist eins aus dem Englischen übersetzt. Gibt's so nicht bei uns. Aber das kannst du halt nicht leisten. Be mothered. Ja, der muss halt, der braucht diese Mütterlichkeit und du kannst das nicht. Und dann endete das Video. War ich dann schon weg? Ich bin jetzt so, und jetzt? Also angenommen, bin ein Typ, dem das so geht. Oder ich bin die Frau von einem Typen, dem das so geht. ich guck dieses Video und ich bin so, ja, das haben wir auch. Genau, das haben wir. Und dann ist das Ende. kannst nix machen. Das ist halt so.
Maria Schalo: ist halt, halt dich fern von solchen Männern. Also grundsätzlich sich fernzuhalten von Männern finde ich ganz gut. Danke für diesen spirituellen Tipp. Alter. So werden wir alle eine Gemeinschaft der Liebe. Ja, und ich verstehe den Ansatz, dass Frauen sagen, ich will ihn nicht heilen. Ich will nicht der Healing Grace sein für meinen Partner. Ich kenne das aus meinen Beziehungen. Und ich sehe das auch bei vielen Beziehungen in meinem Umfeld. Das oftmals nicht immer. Oftmals, die Männer hinterher sind, was emotionales Vokabular angeht, was überhaupt die Reflexionsfähigkeit angeht, was Verbindungsfähigkeit angeht. Ganz, ganz viele Männer haben halt genau ihre Frau zur Verbindung. Ihre beste Freundin, Psychologin, prostituierte Kleiderständer. Wenn die wegbricht, haben die nichts mehr. Gibt es viele Männer von der Art und Weise. Und die entwickeln sich auch nur für ihre Freundinnen und Blechern. Das heißt, sie sind einfach auch in Armut, in sozialer Armut und so. Und das war der... Also, die Frage ist ja, wenn du so Mann bist, ich will gar nicht zu den Frauen sprechen und sagen, wenn du so einen Mann hast, weil oftmals sind das ja die Frauen, dann Lösungen suchen und mir schreiben, was kann ich, ich hab so eine Beziehung, was kann ich machen? dann denke ich mir halt immer, du bist die ganz falsche, mich zu fragen. Er braucht doch ein Gefühl von, also irgendwie, irgendwie würde ich gerne vorankommen mit meiner Beziehung. Und wenn er an dem Punkt ist, dann ist es halt... Therapie.
Maria Schalo: Das ist halt das, was wir auf jeden Fall machen müssen. So, Therapie. Und halt auch nicht irgendwie nur mit deiner Frau zusammen oder so. Ich will eigentlich auch gar dieses pinäre Mann-Frau-Ding. Wir ja auch Männer mit Männern und Frauen mit Frauen. Menschen sind Ja, fuck it. Es braucht mehr als ein Kanal, um das alles hier zu verändern. Und ganz bescheuert bei Männern ist halt irgendwie, dass es das in Freundschaft nicht gibt, weil die haben das gleiche Problem. So, hey. Ja, und da ist halt das nächste Problem, dass halt Männer ganz oft ja auch nicht mit Frauen befreundet sein können, weil sie ganz oft Frauen eher als Objekt sehen. Was man daran sieht, dass sie halt als erstes überlegen, ob sie mit der Frau bumsen würden. Bevor überhaupt, also bevor überhaupt Menschlichkeit, also ist es auf so vielen Ebenen, ist es einfach super anstrengend, da zu argumentieren und da voran zu kommen. Also auch dieses, äh, seine Frau gerne rumzeigen und stolz rumzeigen, dient halt eigentlich, andere Männer zu imponieren. So was halt auch hochgradig patriarchal ist und antifeministisch. Ich sehe so viele Beziehungen und denke mir so... Und auch bei uns sind ja noch ganz viele Muster. Ohne mich jetzt... Ich fuck mich nicht nur über andere ab. Ich fuck mich auch am meisten über unsere Beziehungen ab und was da halt alles so schief geht. Wir eben klassisch auch in diesen... Was dürfen Männer, wenn sie traumatisiert sind, entweder gewaltvoll werden oder still? Du hast dich für still entschieden. Auf jeden Fall Trennung der Verbindung. Beides. Raus aus Verbindung. Ich brauch niemanden. Es gibt auch hyperunabhängige Frauen auf jeden Fall, aber in Männernsicht sehe ich das häufiger, aber ist auch wieder meine, ne? Meine Beobachtungsprobleme heißen Scheiß. Aber das war halt einfach... Aber das ist ja aufgrund der Prägung, selbst wenn du in einem Haushalt bist, wo das irgendwie wichtig ist, ist das irgendwie ja unterschwellig noch so da, dass das bei Jungs vielleicht nicht so wichtig ist. Und die kommen aber auch wieder, also ist ja nicht nur das Zuhause, da kommen die ja auch aus ihren sozialen Gruppen. und kommen da einfach mit ganz anderen Sachen. Mädels kommen ja da schon irgendwie, also, Das ist jetzt Huhn oder Ei. Das steckt so drin. Deswegen ist es ja mehr als die Mutterwunde. Es ist mehr als die Mutter. Es ist politisch, es ist gesellschaftlich. Ich kann da von Anne Dittmann das Buch Jungs von heute, Männer von morgen sehr empfehlen, die sich genau als alleinerziehende Mutter mit der Frage beschäftigt hat. Was braucht denn mein Sohn? Die hat nämlich einen Sohn. Ganz wunderschön, wunderschönes Kind. Wunderschöner kleiner Mensch. Aber nicht auf dem Cover, oder? Nee, nee, der ist ja nicht drauf. Genau.
Maria Schalo: und sich mit der Frage beschäftigt hat, Gott, hab jetzt hier gar keinen, der hat ja einen Vater, aber ich hab ja jetzt irgendwie keinen Partner und wie kann ich denn als Mutter, als alleinerziehende Mutter meinen Sohn als zum guten Mann erziehen? anscheinend ganz viele Mütter daran ja auch scheitern aus genau den Gründen. Dann gibt's halt Umfelder, dann gibt's halt Dinge, die du einfach nicht beeinflussen kannst. Jedenfalls tolles Buch, da beschreibt sie ganz viel, wie wir einfach auch, also fragst du zum Beispiel deinen Sohn, dass du ein Geburtstagsgeschenk brauchst und bindest ihn ein in diese emotionale Entscheidung für einen Menschen ein Geburtstagsgeschenk rauszusuchen. Fragst du deinen Sohn oder deine Tochter, ob dein Outfit, was du anhast, gut aussieht oder nicht? Das sind diese kleinen, feinen Unterschiede, wo wir einfach emotional vielleicht von Jungs schon andere Dinge erwarten als von Mädchen. So, in der Erziehung, was jetzt so sein kann. Wieder sein, ich habe jetzt ja kein Kind. Böhmische Dörfer, Pädagogik studiert, vielleicht zählt das so bisschen mit rein. Genau, gibt es viele Bücher zu. Vielleicht machen wir diesen Monat mal so ein Männlichkeitsbuch Vorstellung in einem der Podcasts, die wir machen wollen. Ja, müssen wir uns noch einigen. Genau, das war nämlich wichtig, mir mitzuteilen. Also falls ihr das habt, falls du einen Mann hast, der hochgradig unverbunden ist und doll aus Verbindung rausgeht oder du bist so ein Mann, merkbar Dann hast er seine Mutter. Dann, das soll das Ende von dem Podcast sein auf jeden Fall. ist eine Sache ganz klar, Mutterwunde. Das muss hier rausgekommen sein. Das Einzige, geht, du hast deine Mutter, das ist einzige Grund. Die anderen Themen gibt es auf jeden Fall nicht. Ach so, und dich hast er auch. Genau. Weil du bist eine Frau wie seine Mutter und das... Genau. Hast du dich halt. Ja. Genau. Und Männer können auf jeden Fall auch heilen, aber dazu gehört halt viel, mehr, als dich halt komplett auf deine Partnerin zu setzen und... Ach, keine Ahnung. Du brauchst Umfelder, du brauchst Freunde, du brauchst Verbindungen, zeigen können. Dieses... Auch dazu stehen, was ein... Also ich hoffe, dass wir dann auch viel mehr einsteigen können, was alles Scheiße an uns ist. Weil ich glaube, das ist auch ganz großer Punkt so. die Ganzheitlichkeit der eigenen Persönlichkeit zu akzeptieren, vor allem in Failure, also vor allem auch in Verletzung. In was ist an mir nicht so gut gelungen oder noch nicht so gut gelungen oder worauf bin ich nicht so stolz oder? Also all diese Dinge. Und das im besten Fall nicht mit Charme zu verbinden und das im besten Fall in Beziehung reinzutragen. ich habe gar keinen Anspruch, dass wir ein educational Podcast werden. Aber ich hoffe, dass wir das so bisschen rüberbringen können.
Maria Schalo: Das sollten wir tun. Gefühlt könnte man das jetzt auch drei Stunden machen. Alleine mit den Themen, wenn man so ins Quatschen kommt, was da so alles noch aufgeht. Wo die Erfahrungen noch so stecken und wo das, was wir jeweils so schon wissen, da vielleicht eine Rolle spielt. Interessant wird es dann immer auf dem Weg, das zu erzählen, immer noch mal herauszufinden. the shit we don't know.
Maria Schalo: Ich glaube, haben hier ungefähr 20 Themen eigentlich hier drin gehabt. 20 Kernthemen, sag ich mal. die man alle noch einzeln beleuchten könnte. Mich würde voll interessieren, was interessiert denn davon aber am meisten? Yes. Ihr könnt uns Fragen einreichen. Tobi hat eine Google Forms programmiert. Ich weiß gar nicht, wie man das macht. Na ja, ihr könnt die haben. Genau. Findet ihr dann jeweils unterm Podcast. Genau, in den Show Notes, so nennt sich das. Und dann könnt ihr uns Fragen einschicken, wenn wir auf irgendwas näher eingehen sollen, wenn ihr Fragen habt zu uns oder halt auch theoretische. Und dann gibt's einmal im den Grotten ehrliche Antworten Podcast von uns, wo wir uns also nur damit beschäftigen, Fragen vorzulesen und dann darauf zu antworten. ist die Idee. Hast du noch was? Willst jetzt noch mal eine 20-Minuten-Geschichte ausholen? Du kannst mir noch eine Frage stellen. Ich habe einen letzten Satz. Das Wort Show Notes finde ich furchtbar. In der Mitschrift? Oder wie nennt man das? Ja, ich hab's einfach versucht zu umgehen. Guck mal unter den Podcast. Ich will nicht in Show Notes gucken. Guck dir nicht Show Notes, Alter.
Maria Schalo: vielleicht doch auch ein bisschen Aggression, nicht nur Verbindung drin. Gut, wir hören uns nächste Woche, bis dann, tschüss. Tschüss. Tschüss.
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